Am Dienstag veröffentlichte Daten der International Finance Association (IIF) zeigten, dass die Schwellenländer einschließlich Aktien und Anleihen im November einen Nettozufluss von 76.5 Milliarden US-Dollar verzeichneten, ein Rekordhoch. Bei der Impfstoffentwicklung gegen das neue Coronavirus wurden Fortschritte erzielt und die Bereitschaft des Marktes, in riskante Vermögenswerte zu investieren, hat sich rasch erholt. Sowohl die Aktienkurse als auch die Währungen sind stark gestiegen und es ist einfacher, die Wirtschaft zu stützen. Allerdings besteht mit dem rasch zunehmenden Optimismus auch die Gefahr einer erhöhten umgekehrten Volatilität.

Daten zeigen, dass sich im November die Nettokäufe von Aktien in Schwellenländern auf 39.8 Milliarden US-Dollar und die Nettokäufe von Anleihen auf 36.7 Milliarden US-Dollar beliefen, beides den höchsten Betrag in diesem Jahr. Auf regionaler Ebene verzeichnen Indien und China Zuflüsse in Höhe von fast 8 Milliarden US-Dollar, und auch die Investitionen in Thailand und Indonesien haben zugenommen. Auch nach Südafrika und in die Türkei flossen Gelder, wo die wirtschaftliche Lage instabil ist.

Mit fortschreitender Entwicklung des neuen Corona-Impfstoffs ist die Risikobereitschaft der Anleger gestiegen. Gleichzeitig hat sich die politische Lage in den USA stabilisiert und die überhöhten Gelder der Industrieländer werden zunehmend aktiv. Der von BlackRock, der weltweit größten Vermögensverwaltungsgesellschaft, verwaltete Schwellenländer-ETF-Fonds erhielt im November eine Finanzierung in Höhe von 1.6 Milliarden US-Dollar. Darüber hinaus erfreuen sich auch Währungs- und Anleihen-ETFs in Schwellenländern großer Beliebtheit.

Darüber hinaus steigt der Rohstoffmarkt, was ebenfalls positive Effekte mit sich bringt. Rohöl und Kupfer, die stark mit der Weltwirtschaft verknüpft sind, stiegen stark an. Die wirtschaftliche Stabilität von Ländern, die auf Rohstoffexporte angewiesen sind, wird erwartet. Ian Tomb von Goldman Sachs glaubt, dass „die Währungen der Schwellenländer bei weiterhin gutem Zustand der Weltwirtschaft noch deutlich an Wert gewinnen könnten“.

Auch die Abwertung des Dollars ist ein Faktor. Der Vorsitzende der Fed, Powell, hat wiederholt die Haltung betont, eine starke Lockerung der Geldpolitik beizubehalten. Viele Marktteilnehmer spekulieren, dass auf der Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC) vom 15. bis 16. Dezember eine Ausweitung der quantitativen Lockerung erörtert wird. Da der Markt davon ausgeht, dass die starken fiskalischen Anreize und die Lockerung der Geldpolitik anhalten werden, hat der US-Dollar seinen Abwertungstrend gegenüber den Währungen anderer entwickelter Länder beibehalten.